Anpassungsstörung – ICD 10 F43.0 und F43.9
Eine Anpassungsstörung liegt vor, wenn sich jemand an schwierige und meist abrupte Veränderungen im Leben – Scheidung, Tod eines Nahestehenden, Kündigung, andere Verluste – nicht sofort anpassen, dass heißt die überfordernde Erfahrung nicht zügig akzeptieren und einfach so mit ihr weiterleben kann. Einher gehen mit dieser extrem belasteten Phase erhebliche psychische Symptome wie Antriebsverlust, Ängste, Trauer oder Appetitverlust. Das Krankheitsbild dieser Abwehrreaktion ist so individuell wie die Erkrankten selbst.
Die Anpassungsstörung muss per Differenzialdiagnose von der Depression abgegrenzt werden, damit es nicht zu einer Falschbehandlung kommt. Die Anpassungsstörung dauert laut Definition nicht länger als sechs Monate an und kann auch von kürzerer Dauer sein.
Hier die ausführliche Beschreibung der Anpassungsstörung im Blog des ehemals selbst Betroffenen Andreas Humbert.
Die anders gelagerte Verbitterungsstörung erzeugt, wie der Name schon sagt, das Gefühl einer nachhaltigen Verbitterung mit Rachegefühlen und Antriebsunwillen, ausgelöst von einer punktuell gemachten erschütternden Erfahrung (Posttraumatische Verbitterungsstörung PTED) oder ausgelöst von anhaltenden Enttäuschungen und Erfahrungen mit zwischenmenschlichen Vertrauensbrüchen (komplexe Verbitterungsstörung). Sie bündelt eine ganze Reihe an belastenden Gefühlen, die durchaus den Schweregrad vergleichbar einer schweren Depression aufweisen können, auch wenn die Gefühlslage eher heiß denn leer ist.
Obwohl die Verbitterungsstörung zu den Anpassungsstörungen gezählt wird, chronifiziert sie unbehandelt voraussichtlich, anstatt nach circa sechs Monaten abzuklingen. Sehr häufig, besonders in der Vergangenheit, wurde die Verbitterungsstörung mit einer Depressiven Episode verwechselt.
Die Verbitterungsstörung wird behandelt mit verschiedenen Ansätzen, etwa mit der so genannten Weisheitstherapie.